170 Jahre Tradition verbunden mit Innovation

29.09.2016
Neustadt. Es ist eine Erfolgsgeschichte, die ihresgleichen sucht: Das Unternehmen H. F. Meyer (HFM) aus Neustadt in Holstein stellt Maschinen und Anlagen für diverse Industriebranchen her und liefert weltweit. In diesem Jahr ist H. F. Meyer seit 170 Jahren aktiv. Geführt wird das Unternehmen in 6. Generation von Inhaber Nils Meyer gemeinsam mit Geschäftsführer Jens Reese.

HFM ist weltweit aktiv. Anlagen von HFM stehen auf allen Kontinenten. Um was für Anlagen handelt es sich genau? Wer sind ihre Kunden?

Jens Reese: Für Außenstehende ist es oft schwer vorstellbar, was wir eigentlich machen. Ich erkläre es dann damit, dass Produkte des täglichen Bedarfs über HFM-Anlagen gereinigt, transportiert oder verpackt werden. Morgens beim Duschen und Zähne putzen fängt es an. Weiter geht es beim Frühstück. Marmelade, Müsli, die Selter oder der Orangensaft, das Duschgel, die Zahncreme oder Lotion – all diese Produkte laufen über unsere Anlagen, da wir mit den Globalplayern in der Nahrungsmittel-, der Getränkeindustrie sowie im Bereich Healthcare/Pharma zusammen arbeiten. Zu unseren Kunden gehören beispielsweise Coca Cola, Nestlé, Procter & Gamble, Bosch, Beiersdorf, Bayer, Continental Foods, Schwartauer Werke, Gerolsteiner – um nur einige zu nennen.

HFM bietet Sonderlösungen und Standardprodukte, von der Idee bis zur Endmontage. Das Unternehmen aus Neustadt ist in der ganzen Welt tätig, die Monteure sind weltweit im Einsatz. Was ist die größte Herausforderung?

Jens Reese: „Kunden kommen auf uns zu und benötigen speziell für ihre Anforderungen eine Lösung für ihre Produktionsanlagen. Wir entwickeln nach den Funktionsvorgaben ein realisierbares und produktionsgerechtes Konstruktions- und Designkonzept. Dabei wird für die wirtschaftliche Herstellung neuer und innovativer sowie manchmal eben auch unterschiedlichster Produkte der gesamte Ablauf berücksichtigt. Dafür erstellen die firmeneigenen Konstrukteure Berechnungen, Simulationen und Zeichnungen mithilfe von CAD-Programmen und 3-D-Konstruktionssoftware. Wir wissen, welche unserer Produkte zum Einsatz kommen, aber wir müssen die technischen Details individuell umsetzen. Da ist dann die Konstruktionsabteilung gefragt, die sich oftmals auch im Team Gedanken machen muss, wie wir zum Ziel kommen. Und dann müssen wir innerhalb kürzester Zeit das Angebot den Gegebenheiten anpassen.“

Das Unternehmen wird heute in sechster Generation von Nils Meyer gemeinsam mit Jens Reese als Geschäftsführer geleitet. Über 100 Mitarbeiter gehören zum Unternehmen, das in die vier Unternehmensbereiche Anlagenbau, Metall- und Stahlbau, CNC-Teilefertigung und Haustechnik aufgeteilt ist. Das Unternehmen ist breit aufgestellt. Ist das Voraussetzung, um am Markt bestehen zu können?

Nils Meyer: Das Unternehmen ist ein Traditionsbetrieb, der es geschafft hat, immer auf Höhe der Zeit zu bleiben. Modernste Technik verbinden wir mit den Werten von Vertrauen und guter Zusammenarbeit. Wir stellen uns tagtäglich dem Wettbewerb. Zudem überprüfen wir regelmäßig unsere Leistungen und unser Angebot. Ganz entscheidend ist aber ein Team von guten Mitarbeitern. Und die haben wir. Natürlich profitieren die Abteilungen auch voneinander. Die Bereiche sind im Laufe der Jahre gewachsen und haben sich jede für sich einen festen Platz am Markt geschaffen. Ohne generationenübergreifende Erfahrung ist es nicht möglich, an einem Know how- intensiven Markt zu bestehen. Firmen mit einem solchen Leistungsspektrum wie H. F. Meyer wird es in Zukunft nur noch ganz wenige geben.

Der Bereich Anlagenbau hat sich vor allem auf Fördertechnik, Palettierung und Depalettierung, Rinsen und Trocknen sowie Produktwender im Hoch- und Höchstleistungsbereich spezialisiert. Welche Rolle spielt Innovation im Unternehmen?

NM: Gegenwärtig werden zwei Forschungsobjekte im Hause HFM mit EU-Mitteln gefördert. Durch die Besonderheiten, die wir dabei berücksichtigen wollen und müssen, gehört zu jedem Projekt ein Risiko, das wir aber gern für die Forschung in Kauf nehmen. Wer wettbewerbsfähig bleiben will, muss sich auch weiter entwickeln. Das eine Projekt wird schon in wenigen Wochen die Marktreife erlangen und wird derzeit bei einem Kunden erprobt. Weitere Innovationen sind der Vakuumdepalettierer und die Vakuumbrücke. Der Vakuumdepalettierer beispielsweise ist speziell darauf ausgerichtet, im Zuge der Depalettierung automatisch beschädigte Gläser und Dosen auszusortieren. Zudem bietet die Anlage staudrucklose Vereinzelung, Förderung von Gläsern sowie Dosen und kann lagenbildunabhängig eingesetzt werden.

Ersatzteile, Wartung, Steuerungstechnik und Montage gehören ebenfalls zum Leistungspaket. Das Unternehmen hat darüber hinaus auch ein umfassendes Qualitätsmanagement eingerichtet und beschäftigt sich aktuell mit der Umsetzung von Industrie 4.0. Was bedeutet für HFM Industrie 4.0?

Ersatzteile, Wartung, Steuerungstechnik und Montage gehören ebenfalls zum Leistungspaket. Das Unternehmen hat darüber hinaus auch ein umfassendes Qualitätsmanagement eingerichtet und beschäftigt sich aktuell mit der Umsetzung von Industrie 4.0. Was bedeutet für HFM Industrie 4.0?

H. F. Meyer feiert Geburtstag